Töne der Reue aus dem Elfenbeinturm des Attac-Beirats ???
Eine überraschende Erklärung zum Syrienkrieg aus dem Elfenbeinturm des Attac-Beirats:
Eine Gruppe von ProfessorInnen, Mitgliedern des wissensschaftlichen Beirats von attac Deutschland, hat eine Erklärung zum Syrienkrieg herausgegeben. Hier der Wortlaut:
http://news.dkp.suhail.uberspace.de/kategorie/nachrichten/
Als Unterzeichner der Erklärung wurden genannt:
Prof. Dr. Elmar Altvater, Prof. Dr. Rudolph Bauer, Prof. Dr. Armin Bernhard, Dr. Axel Bust Bartels, Prof. Dr. Ulrich Duchrow, Prof. Dr. Frigga Haug, Prof. Dr. Wolfgang F. Haug,Prof. Dr. Birgit Mahnkopf, Prof. Dr. Mohssen Massarrat, Prof. Dr. John P. Neelsen, Prof. Dr. Norman Paech, Prof. Dr. Michael Schneider, Dr. Fritz Storim, Prof. Dr. Frieder Otto Wolf.
Vier von diesen Namen überraschen uns nun schon ganz erheblich:
Elmar Altvater, Wolfgang Fritz Haug, Birgit Mahnkopf, und Frieder Otto Wolf waren ALLE VIER auch Erstunterzeichner des berüchtigten, von medico international und Adopt a Revolution zusammengeschusterten Aufrufs „FREIHEIT BRAUCHT BEISTAND“!!!
Und das können wir nicht so einfach vergessen, als wär nichts geschehen!
Beginnt mit der „Erklärung“ wirklich ein Umdenken im realitätsfernen Elfenbeinturm des Attac-Beirats?
Die Freiheits-Kapazunder, die im wissenschaftlichen Beirat von „Attac Deutschland“ sitzen, stellen in ihrer „Erklärung zum Syrien-Krieg“ nun plötzlich selbst überrascht fest, dass Russland und der Iran „zunächst alle Möglichkeiten für eine diplomatische und friedliche Lösung des Konfliktes ausgeschöpft“ und erst dann militärisch eingegriffen hätten.
Sturz Assads seit 2001 auf dem Plan
Die 14 Unterzeichner vom Attac-Beirat erinnern daran, dass die US-Regierung – nach Aussagen des ehemaligen Nato-Oberkommandeurs Wesley Clark – sich bereits unmittelbar nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 vorgenommen habe, in sieben Ländern die Regimes zu wechseln, darunter auch in Syrien.
Seit 2005 seien die Rahmenbedingungen dafür geschaffen worden. Dazu gehörten „zahllose mediale Propagandaaktionen gegen das Assad-Regime“, und die „Finanzierung und Ausbildung einer Armee von Dschihadisten“, die in der westlichen Berichterstattung jedoch unter dem verharmlosenden Label ‚gemäßigte Opposition‘ firmierte“.
Sie kritisieren auch, unter anderem, dass die westlichen Staaten und vor allem die bewaffneten Rebellen jegliche Verhandlungen mit Assad ablehnten und seinen Sturz zur Vorbedingung für Verhandlungen machten.
„Dabei müsste es jedem Politiker mit Weitsicht und Verstand sonnenklar gewesen sein, dass Assad überhaupt nicht zurücktreten kann, selbst wenn er wollte.“
Denn: „Assad repräsentiert sämtliche religiösen Volksgruppen und Minderheiten, insbesondere Aleviten, Christen, Yeziden und andere in Syrien, die sein Regime wegen seines erklärten Laizismus unterstützen und von ihm auch erwarteten, nicht einfach das Feld zu räumen und es dem IS zu überlassen mit der sicheren Aussicht einer dann zu erwartenden Massenabschlachtung der religiösen Minderheiten und Aleviten.“
Fatale Regime-Change-Politik
Die Verfasser geben sich „außerordentlich befremdet“, dass die West-Medien „die fatale US-amerikanische Politik des Regime Change im Nahen und Mittleren Osten mit keinem Wort erwähnen, geschweige denn kritisieren“.
Die sogenannten gescheiterten Staaten, die den Nährboden für die weitere Ausbreitung des Terrorismus und den Hauptgrund für die anhaltenden Flüchtlingsströme bilden, seien das offenkundige Ergebnis dieser Politik.
Zum Schluss zeigen sich die Autoren besorgt über den „neuen Kalten Krieg zwischen dem Westen und Russland, der immer mehr Fahrt aufzunehmen scheint, und rufen „alle gesellschaftlichen Gruppen dazu auf, sich zusammen mit der Friedensbewegung für konflikt-und kriegsvorbeugende Wege in die politischen Auseinandersetzung einzubringen.“
Erklärung zum Syrienkrieg aus dem Elfenbeinturm des Attac-Beirats